Am heutigen Tag erkunden Sie bei verschiedenen Dschungelaktivitäten die verschiedenen Bereiche des Nationalparks.
Sie unternehmen einen Bootsausflug auf dem Narayan-Fluss, dem Lebensraum von Süßwasserdelphinen und dem Garvial. Der Garvial ist ein fremdartig wirkendes Spitzschnabelkrokodil, dessen Jagdleidenschaft jedoch nur Fischen und anderen kleinen Lebewesen im Fluss gilt. Der Süßwasserdelphin, auch Gangesdelphin nach dem Fluss seiner ersten Entdeckung benannt, ist ein Nachkomme jener Urtiere, die vor mehr als 50 Millionen Jahren das Thetys-Meer belebten. Das urzeitliche Salzmeer ist durch den Zusammenprall der asiatischen Landmassen verschwunden, die Delphine konnten sich jedoch anpassen und in den Flüssen bis heute überleben.
Nach der Bootsfahrt folgt der Besuch einer Krokodilaufzuchtfarm, in der die vom Aussterben bedrohten Süßwasserkaimane aufgezogen und wieder ausgewildert werden. Am Nachmittag, Freizeit im Camp oder Teilnahme an einer Dschungelexkursion zu Fuß in Begleitung eines Wildhüters. Alternativ können Sie auch einen Ausflug zu einem Dorf der Tharus, den Ureinwohnern der Tiefebene, machen. Ein besonderes Charakteristikum der traditionellen Holzbauweise sind die sehr kleinen Fenster hoch unter dem Dach, um den bösen Geistern keinen Zutritt zu gewähren.
Königstiger
Nachts gehört der Nationalpark den Tigern, denn zu dieser Zeit gehen sie auf Beutezug. Einst war dieser fast drei Meter lange Tiger fast ausgestorben. Heute leben allein im Chitwan-Park wieder ungefähr 50 männliche und weibliche Exemplare. Sie sind absolute Einzelgänger und in ihren Quadratkilometer großen Territorien wird kein Eindringling geduldet. Kontakt mit Menschen gehen sie aus dem Weg, weswegen Sie sich keine Sorgen machen müssen, im hohen Dschungelgras plötzlich einem Tiger in die Augen zu blicken.
Im Gegensatz zum Königstiger trifft man den wilden Elefanten immer wieder in den Wäldern und Savannen an. Die zahmen Dickhäuter sind gutmütig und dulden nachsichtig die zappelnden Touristen auf ihren Rücken. Ein bisschen unangenehm und unruhig werden sie nur dann, wenn ihr ständiger Begleiter, ihr Mahut, verschwindet.
Das Panzernashorn
Der absolute Star der Tierwelt Nepals ist natürlich das Rhinozeros. Die Jagd auf sein Horn führte fast zur Ausrottung des Nashorns. Im Chitwan-Park gibt es inzwischen aber wieder einen Bestand von 460 Rhinozerossen. Die träge wirkenden Tiere können eine Geschwindigkeit von 45 Stundekilometer erlangen. Allerdings sind sie stark kurzsichtig, so dass sich Touristen den Nashörnern nähern können, ohne von ihnen bemerkt werden.
Das Volk der Tharu
Der Überlieferung nach, flüchtete dieser Volksstamm im 12. Jhd. vor den nach Indien eindringenden Moslems in dieses Gebiet. Bis in die jüngste Vergangenheit lebten die Tharus als Sammler, Jäger oder Fischer und waren weitgehend unbekannt. Der Stocktanz der Tharus ist eine echte Sehenswürdigkeit. Hierbei bilden die Männer des Stammes einen Kreis und schlagen ihre Stöcke aneinander. Über mehrere Generationen haben die Frauen der Tharus die Außenwände ihrer Häuser und ihre Verandas in kunstvolle und farbenfrohe Gemälde verwandelt.
Einer der verehrten Götter in Nepal ist der blauhäutige Krishna dessen Legende von Generation zu Generation weitergegeben wird. Im Westen des Terai feiern die Tharus seine Geburt jedes Jahr, indem die älteren männlichen Mitglieder in das Innere ihrer Häuser ein "Astimki" Gemälde malen. Die abstrakte Zeichnung eines menschlichen Körpers, enthält Symbole und Bilder, die verschiedene Lebensabschnitte, wie seine Geburt, seine Hochzeit oder sein Leben im Wald wiedergeben.
Neben den Tharus gibt es noch einige andere Stämme in diesem Gebiet, die jedoch alle ihre eigene Sprache sprechen.